Die 34. Jahrestagung der BAG Kinderdörfer fand am 21. & 22. März 2012 im ASK Hessen in Hanau statt.
Vertreterinnen und Vertreter aus 26 Kinderdörfern nahmen im März 2012 an der Jahrestagung in Hanau teil.
Hauptthema des ersten Tages war wie üblich ein allgemeiner Austausch der anwesenden KinderdorfleiterInnen über Aktuelles und Entwicklungen aus den Kinderdörfern. Dabei wurde deutlich, dass bundesweit eine gute Belegungssituation vorherrscht. In einigen Kinderdörfern wurden Plätze im Bereich Jugendwohnungen ausgebaut. Überall wurde der Fachkräftemangel bzw. der schlechte Ausbildungsstand von pädagogischen Kräften für den Bereich der stationären Wohngruppen beklagt.
Zum TOP „Fortbildungen für Hausleitungen“ berichteten zwei Kolleginnen aus dem Fortbildungsinstitut des ASK Hanau, CONNECT, von einer Kick-Off-Veranstaltung im Februar 2012 mit insg. 20 Hausleitungen/Kinderdorfmütter bezgl. einer mehrteiligen Fortbildung für diesen Personenkreis ab 2013. Zur Zeit werden die Ergebnisse ausgewertet und münden dann in eine Fortbildungsreihe. Einladungen hierzu würden anschließend rechtzeitig erfolgen.
Im weiteren Verlauf der Tagung stellten zwei Kolleginnen vom ASK Hessen den „Multi-Familientherapieansatz“ (MFT) vor. Sie berichteten, dass seit Mai 2009 dieser MFT im Bereich Tagesgruppenarbeit und seit 2011 auch im Bereich der ambulanten HzE eingesetzt würden. MFT beruhe auf systemischen Prinzipien der Gruppen- und Einzelfamilientherapie. Die Folien zur Darstellung, zu den Prinzipien und zur Entwicklung des MFT-Ansatzes finden Sie demnächst hier als PDF.
Den Abschluss des ersten Tages bildete ein unterhaltsamer und geschichtlich interessanter Rundgang durch die Hanauer Altstadt sowie ein gemeinsames Abendessen mit viel Zeit zu Gesprächen und Anekdoten.
Der Vormittag des zweiten Tages stand unter dem Thema „Geschwisterbeziehungen in den stationären Erziehungshilfen“. Frau Weiß vom SPI des SOS-Kinderdorfes stellte ihr Forschungsprojekt zu diesem Thema vor. Das Projekt lief über zwei Jahre und beinhaltet u.a. Expertisen zu den rechtlichen und psychologischen Grundlagen und zur Praxis der Jugendämter bei der Unterbringung. Frau Weiß machte hier deutlich, dass in jedem Fall Sorge getragen werden müsse, dass die Kinder einen guten Kontakt zueinander haben, eine gute Beziehungsarbeit geleistet sein muss, dann spiele es auch keine große Rolle, ob die Kinder getrennt oder gemeinsam untergebracht seien. Mehr zum Thema.
Im TOP „Verschiedenes“ wurden Herr Bangen, Herr Graßl, Herr Langfeldt und Herr Redeker nach einstimmigen Votum wieder in den Ständigen Ausschuss der BAG gewählt und Herr Redeker turnusmäßig für zwei Jahre zum Sprecher der BAG bestimmt.
Als nächsten Jahrestagungsort wurde das Pestalozzi-Kinderdorf in Wahlwies am 24./25. April 2013 auserkoren. Fachthemen werden dort „Die gute Zusammenarbeit zw. Freiem und Öffentlichen Träger am Beispiel der Region Heilbronn-Franken“ sowie „Das Konzept von Haim OMER – Pädagogisches Handlungsmodell und Grundhaltung für ein ganzes Kinderdorf“ sein.